HNO Arzt Hockenheim, Schwetzingen - Hals- Nasen- Ohrenarzt, Dr. med. Martin Lindenberger

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Diagnostik

Was ist eine Schluckstörung (Dysphagie)?

Schlucken ist ein komplexer, exakt koordinierter Bewegungsvorgang zum Transport von Nahrung und Speichel aus der Mundhöhle in den Magen. Der Schluckakt wird eingeteilt in eine orale Vorbereitungsphase, eine orale Entleerungsphase, eine pharyngeale Phase und eine ösophageale Phase.

Eine Störung des regelrechten Ablaufes dieses Transportvorgangs wird als Dysphagie (gr. dys: erschwert, phagia: essen) bezeichnet.

Nach der Lokalisation der Schluckstörung können oropharyngeale Dysphagien (durch Beeinträchtigungen im Mund-Rachen-Raum) und ösophageale Dysphagien (durch Störungen des Transportes in der Speiseröhre) unterschieden werden.

Was sind die Ursachen für eine Dysphagie?

Einer Dysphagie können verschiedenste Ursachen zu Grunde liegen. Die Ursachen können in drei Kategorien eingeteilt werden:

  1. neurogene Dysphagie: Störungen der sensomotorischen Steuerung des Schluckvorgangs
  2. Dysphagie bei strukturellen Erkrankungen von Mundhöhle/Kehlkopf
  3. Psychogene Dysphagie

Zahlenmäßig stehen neurogene Schluckstörungen in Vordergrund. Hierbei sind krankhafte Prozesse im Bereich des Zentralnervensystem, der Hirnnerven, des neuro-muskulären Übergangs oder der Muskulatur ursächlich.

Welche Erkrankungen werden besonders häufig von einer Dysphagie begleitet?

Welche möglichen Konsequenzen ergeben sich aus einer Dysphagie?

Die größte Gefährdung bei Patienten mit einer Dysphagie geht von einer Aspiration („Verschlucken“) aus. Die Aspiration kann entweder akut mit den sichtbaren Symptomen einer Atemnot und Zyanose oder chronisch mit den Zeichen eines gurgelnden Atemgeräusches, Husten, Fieber, Kurzatmigkeit und Lungenentzündung verlaufen.

Darüber hinaus kann die nicht hinreichende Zufuhr von Nahrung und Flüssigkeit zu einer Kachexie (Gewichts- und Kraftverlust) und einer Stoffwechselentgleisung führen.

Was sind die Ziele einer Dysphagie-Diagnostik?

  1. Klärung, ob eine hinreichende orale Nahrungszufuhr möglich oder eine (zusätzliche) Sondenernährung notwendig ist
  2. Überprüfung, ob ein hinreichender Schutz der tiefen Atemwege gegenüber einer Aspiration gegeben ist. Bei signifikanter Aspiration orale Nahrungskarenz und ggf. Tracheotomie mit Einsetzen einer blockbaren Trachealkanüle
  3. Analyse der Art und der Lokalisation der für die Dysphagie ursächlichen Störung. Erstellung eines gezielten Therapie-Planes.
  4. Verlaufskontrollen unter Therapie zur Überprüfung der Effektivität der ergriffenen Maßnahmen

Wie gestaltet sich eine Dysphagie-Diagnostik?

Wichtige Hinweise auf eine möglicherweise vorliegende Schluckstörung ergeben sich aus der Anamnese, die im Gespräch mit dem Patienten, den Angehörigen oder dem Pflegepersonal erhoben werden kann.

Eine klinische Eingangsuntersuchung kann durch eine(n) Logopäden/in erfolgen. Sie umfasst die Anamnese, die Überprüfung der am Schluckvorgang beteiligten Organe, eine direkte Schluckprüfung unter Beobachtung von außen und eine erste Befundbewertung.

Eine differenziertere Überprüfung des Schluckvorgangs kann ein entsprechend ausgestatteter und geschulter Hals-Nasen-Ohrenarzt durchführen. Die Videoendoskopie ermöglicht eine direkte Beobachtung und Beurteilung der Anatomie und Funktion von Kehlkopf und Schlund. Besonders aussagekräftig ist dabei die transnasale Untersuchung mit einem flexiblen Endoskop (Flexible Endoscopic Evaluation of Swallowing, FEES). Diese Untersuchung ist wenig invasiv und wird von den meisten Patienten gut toleriert.

Die Videofluoroskopie ist eine radiologische Funktionsdiagnostik, die den gesamten Schluckvorgang mittels Kontrastmittel unter Durchleuchtung darstellt. Die Indikation hierfür wird durch den Hals-Nasen-Ohrenarzt aufgrund der Befunde der Voruntersuchungen gestellt.

Mittels Bronchoskopie (endoskopische Lungenspiegelung) können die Menge aspirierten Materials und die resultierende entzündliche Reaktion direkt erfasst werden. Diese Untersuchungstechnik erlaubt darüber hinaus die Kontrolle der Position einer Trachealkanüle und die Beurteilung durch diese möglicherweise verursachten Schädigungen der Luftröhrenschleimhaut. Bronchoskopien können von Hals-Nasen-Ohrenärzten und Pulmonologen durchgeführt werden.

Die erhobenen Befunde werden durch den Hals-Nasen-Ohrenarzt zusammengeführt und gewertet. Es resultiert daraus eine Arbeitshypothese über die Hauptursache der Schluckstörung und eine Therapieempfehlung an die behandelnde Logopädin.

An unseren Standorten Hockenheim und Schwetzingen verfügen wir über die technische Infrastruktur zur Durchführung endoskopischer Schluckdiagnostik.

Bei speziellen Situationen kann die Durchführung einer „bedside“ Dysphagie-Diagnostik am jeweiligen Aufenthaltsort des Patienten notwendig sein.

Die regelmäßige, intensive Beschäftigung mit dem Problem der Dysphagie sorgt für eine entsprechende Erfahrung und Qualität in der Diagnostik und der Begleitung der Therapie. Die räumliche Nähe zu einer Radiologie-Praxis am GRN Schwetzingen und die vertrauensvolle Kooperation ermöglichen die Durchführung von Videofluoroskopien.

Welche Ziele verfolgt eine Dysphagie-Therapie?

Ziel einer Dysphagie-Therapie ist die Verbesserung oder vollständige Wiederherstellung der Schluckfunktion.

Die eingesetzten Behandlungsmethoden können gegliedert werden in:

  1. Restituierende Verfahren: Es werden Bewegungsmuster geübt, die für ein physiologisches Schlucken erforderlich sind.
  2. Kompensatorische Verfahren: Es werden spezielle Kopfpositionen und neue Strategien des Schluckens eingeübt.
  3. Adaptierende Verfahren: Umfassen diätetische Maßnahmen, spezielle Platzierung der zugeführten Nahrung, Trink- u. Esshilfen sowie die Essensbegleitung.

Unsere enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Logopädinnen in der Region erlaubt eine konsequente, heimatnahe, professionelle Dysphagie-Therapie.

Dadurch lassen sich die negativen Konsequenzen und Folgen schwerwiegender Erkrankungen für den Schluckvorgang mildern und die Lebensqualität deutlich und nachhaltig verbessern.

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